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Klahn-Freundeskreis e.V.

Erich Klahn

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Erich Klahn

Biographie Erich Klahn (1901-1978)

Der Maler Erich Klahn lebte überwiegend in Lübeck, Celle und Bremen. Er gehörte jener Künstlergeneration an, die mit Blick auf die Alten Meister eine eigene, unabhängige Bildsprache entwirft. Sein Schaffensdrang gründete in einem mittelalterlichen Verständnis, das die handwerkliche und künstlerische Formenwelt als Einheit versteht. Expressive Darstellungen, symbolisch und emotional aufgeladene Farb-Kosmen, oder die Freude am Fabulieren prägen seine Bildwelten. Durch die Verbindung altmeisterlicher und zeitgenössischer Stilmittel entstand ein beeindruckendes Repertoire aus Öl- und Aquarellmalereien, Glasmalereien, Teppichentwürfe und Emaille-Arbeiten. In der norddeutschen Kulturlandschaft des 20. Jahrhunderts verwurzelt, spiegeln die Werke KLahns die politische, gesellschaftliche, zutiefst religiöse Lebenswelt eines Malers, der sein Umfeld mit Liebe und Irritation, aber auch mit Humor betrachtet, mit sich und der Umwelt hadert, voranstrebt, sich wieder zurückzieht, dabei immer produktiv bleibt.

Werdegang

16. Mai 1901
Geboren in Oldenburg als siebtes und jüngstes Kind der Emma Klahn, geb. Kruse, und des Pädagogen und Versicherungskaufmanns Ernst Klahn. Kindheit in Lübeck.

Erich Klahn mit Mutter ca. 1905

Erich Klahn und Geschwister ca. 1902

1916-1919
Besuch der Kunstschule von Leo von Lütgendorff (1856-1937); dort lernt er 1918 seine Jugendliebe Marie Funck (1900-1995) kennen.
ab 1917
Erlernen der Glasmalerei bei Carl Berkentien.
1920-1921
Studium an der Kunstakademie in München bei Hermann Groeber (1865-1935) und Hugo von Habermann (1849-1929).

Erich Klahn (1920)

Februar 1921
Der Auftritt Hitlers im Münchner Zirkus Krone bei einer „Protestkundgebung“ gegen die Reparationsforderungen der Allierten veranlasst Klahn zum Eintritt in Anton Drexlers NSDAP. Die Mitgliedschaft erlischt spätestens 1923 mit Verbot und Auflösung dieser Partei. In die 1925 von Adolf Hitler neu gegründete Partei tritt Klahn nicht ein.
1921
Studienreise nach Oberbayern und Norditalien. Besuch bei Fritz Behn (1878-1970) in Tirol. Rückkehr nach Lübeck.
1921/22
Wohnt ein Jahr bei Franz Fromme (1880-1960).
1922-24
Bessert seinen Lebensunterhalt durch einfache Maler- und Anstreicherarbeiten auf. Entwürfe für Glasmaler-Werkstatt Berkentien.
1922-1928
Gefallenendenkmale für Gemeindesaal der Lübecker Luthergemeinde, die Lübecker Marienkirche (Entwurf einer Totentanz-Kapelle) und die Kirche Hamberge
1924-1945
Regelmäßige Aufenthalte im Forsthaus Miele bei Rudolf und Marie Hintze, geb. Funck.
1924
Studienreise nach Italien, Spanien und in die Niederlande.
1924
Lernt bei Hintzes die „Doktorin“, Dr. Gertrud Lamprecht (1891-1978), aus Celle kennen.

Gertrud Lamprecht (1920)

1925
Klahn bezieht ein Haus der Siedlungs-Genossenschaft Gärtnergasse in Lübeck, der auch Paul Brockhaus (1879-1965) und Horst Kusche (1911-1942) angehören. Mit ihnen verbindet ihn eine lebenslange Freundschaft.
1925-1927
Als Kulissen- und Bühnenmaler am Lübecker Stadttheater tätig.
1925-1927
Mitorganisation Niederdeutsch-Vlaamsche Daag; Klahn übersetzt und inszeniert „Der Meister von Flandern“ von Herbert Martens (1868-1935) auf Plattdeutsch.
1928
Studienreise nach Italien mit Gertrud Lamprecht. Klahn lernt den Celler Kantor Fritz Schmidt (1886-1977) kennen.

Fritz Schmidt und Erich Klahn (1930)

1928-1932
Thomasaltar für Christhard Mahrenholz (1900-1980).
1929
Sechsmonatige Studienreise nach Flandern.
1929-1949
Zusammenarbeit und spätere Werkstattgemeinschaft mit der Kunstweberin und Textilrestauratorin Carlotta Brinckmann (1876-1965) in Celle; erster Teppich Maria und Elisabeth.
1930-1933
Werkphase mit politischen Bildern, wie Nahkampf an der Westfront, Hamburg-Teppich, Simson-Teppich, Totentanz-Teppich, Ecce Homo, Erreger der Massen.
1931-1934
Aquarellserie deutscher und belgischer Kirchenbauten.
1935-1939
Beginn mit der Arbeit an den Ulenspiegel-Aquarellen. Schon im September 1939 entsteht das tausendstes Aquarell.
1935-1937
Mitwirkung an Robert Paul Oszwalds „Deutsch-niederländische Symphonie“, dort sind das Portrait von Raf Verhulst, acht Ulenspiegel-Aquarelle und das Aquarell Sankt Nikolaus Gent abgedruckt.
ab 1937
Abdruck weiterer Ulenspiegel-Aquarelle unter anderem in: Hamburger Fremdenblatt, Der Wagen, Deutsche Arbeit, Nationalsozialistische Monatshefte.

Selbstbildnis Erich Klahns in einem Brief an Marie Hintze (14.3.1937)

1938-1939
Passions-Altar für Magdalenenkirche Zella-Mehlis; Auftrag von Pastor Erich Thiem (1892-1958), gestiftet von Konsul Felix Boie (1899-1976).
1938
Gemälde Rückzug der Napoleonischen Armee.
1938-1943
Serie mit deutschen Sagenteppichen: Nibelungen, Wieland, Brünhilde und Siegfried, Lohengrin, Parzival.
1939
Karfreitagsaltar.
ab 1940
August Georg Kenstler (1899-1941) Aufsätze: zu „Ulenspiegels volkstumspolitischer Sendung“ mit Abdrucken von Ulenspiegel-Aquarellen.
um 1940
Die sogenannte Schneeserie (Nr. 1047-1077) der Ulenspiegel-Aquarelle entsteht.
Januar 1940
Reise nach Polen; Polnische Mutter mit Kind.
1940
Ausmusterung wegen Augenleidens.

Erich Klahn (um 1940)

24. Okt. 1943
Emanuel-Geibel-Preis der Hansestadt Lübeck.
1943-1945
Wohnung auf Gut Niendorf bei Lübeck.
1944-1951
Zusammenarbeit mit den Lübecker Meisterwerkstätten.
1945
Britische Soldaten plündern Klahns Wohnung auf Gut Niendorf.
1946
Abgabe einer öffentlichen Erklärung zum Emanuel-Geibel-Preis und zur eigenen Biographie während des NS-Regimes.

Erich Klahn (1945)

Erich Klahn (1945)

1946
Kreuzwegstationen – Zyklus mit 14 Kohlezeichnungen für die anglikanische Militärkapelle in Celle im Auftrag des britischen Offiziers David Peace.

Von Klahn dekorierte Gebrauchsgegenstände bei Familie Schmidt, Kalandgasse, Celle (um 1947)

Von Klahn entworfener Schriftteppich bei Familie Schmidt, Kalandgasse, Celle (um 1947)

Zeichnung Klahns bei Familie Schmidt, Kalandgasse, Celle (um 1947)

Von Klahn bemalter Schrank bei Familie Schmidt, Kalandgasse, Celle (um 1947)

1946-1950
Abbehauser Abendmahlsaltar mit Schnitzarbeiten von Heinrich Dose und Heinrich Jahnke; Auftraggeber Thedor Tantzen (1877-1947).

Heinrich Dose oder Heinrich Jahnke bei Schnitzarbeiten am Abbehauser Altar (um 1950)

1947
Abbruch der Arbeit am Ulenspiegel nach Aquarell 1211.
ab 1949
Zusammenarbeit mit Liselotte Wedekind (1912-1982), einer Meisterschülerin Carlotta Brinckmanns.

Erich Klahn (1950)

1950/51
Präsentation Abbehauser Abendmahlsaltar im Lübecker Dom. Kontroverse und Bruch mit Lübeck.
ab 1952
Eigene Werkstatt im Haus Gertrud Lamprechts, Braunhirschstr. 13, Celle.

Klahn in der Fritzenwiese, Celle (1951). Im Hintergrund Zeichnungen zur Odyssee.

Schloß Wöbbel (1960)

1952-1960
Künstlerisch beratende Funktion im Internat Landschulheim am Solling; Entwurf des Logos für das Internat; 1953-1960 sticken Schüler den 13 m breiten Engelfries.
1953
Heirat mit Barbara Bosse; künstlerische und pädagogische Zusammenarbeit. 1955 Geburt von Tochter Liese Klahn.
1953-1954
Auferstehungsaltar für Magdalenenkirche Zella-Mehlis; Auftrag von Pastor Erich Thiem, gestiftet von Konsul Felix Boie.
1954
Bergpredigtaltar für St. Michael Hildesheim; Auftrag von Superintendent Kurt Degener (1902-1978).
ab 1954
Emaille-, Porzellan- und Glasmalereien.
1954?-1959
Künstlerische Konzeption für Neubau der Christuskirche Bad Eilsen (Architekt Rüdiger Hachtmann); Bad Eilsener Abendmahlsaltar.
1956
Baal-Triptychon, Bergmann-Teppich.

Erich Klahn. Entwurfszeichnung Bergmannsteppich (1956)

1959-1962
Künstlerische Konzeption für Neubau der Christuskirche Westercelle (Architekt Rüdiger Hachtmann); Auftraggeber Pastor Wilhelm Boltenhagen; Kreuzdarstellung Der auferstandene Christus.
1960-1970
Die Familie wohnt sommers auf Schloss Wöbbel, winters in Bremen-Burg.

Barbara, Liese, Erich Klahn auf dem Weg nach Wöbbel (1961)

Barbara und Erich Klahn im Schloss Wöbbel (1961)

1963-1965
Teppich für den Niedersächsischen Landtag Hannover.
1968
Beginn der Arbeit an Ölgemäldeserien als Wand- und Deckenverkleidung für private Auftraggeber.
ab 1970
Klahn lebt und arbeitet abwechselnd in Bremen und Celle.

Erich Klahn in Bremen (1972)

Erich Klahn. Entwurf Bayeux-Teppich (um 1972)

Barbara und Erich Klahn in Bremen (1972)

1977-1978
Abschluss Ulenspiegel. Letzter Teppich: Schauet nicht zurück.
14. Okt. 1978
Klahn stirbt in Celle.

Braunhirschraße, Celle (1978)

Braunhirschraße, Celle (1978)

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